Jeder Mensch bearbeitet seine Haut von Zeit zu Zeit. Jeder hat schon einmal einen Mückenstich "nicht in Ruhe lassen können" oder wider besseren Wissens Wundschorf aufgekratzt. Bei Anspannung auf den eigenen Nägeln zu kauen, kennen ebenfalls viele.
Solche Verhaltensweisen sind ganz normal und nicht unbedingt Teil von bzw. ein Zeichen für eine psychische Störung!

Bei manchen Menschen kommt es aber in einem so starken Ausmaß zum Bearbeiten der Haut bzw. zum Haareausreißen, dass Hautverletzungen bzw. Haarverlust auftreten - und die Personen sehr unter dem Verhalten und seinen Folgen leiden!
Und auch, wenn sie es sehr gerne möchten und sich sehr anstrengen, können sie das Verhalten nicht einfach unterlassen. In diesen Fällen spricht man (unter Abklärung weiterer Aspekte) von Dermatillomanie (pathologischem Hautzupfen/-quetschen; engl.: Skin Picking) bzw. Trichotillomanie (pathologischem Haareausreißen; engl. Hair Pulling). Wichtig: Für andere pathologische körperbezogene repetitive Verhaltensweisen (z.B. Nägelkauen, Wangenkauen, Haare-/Hautessen, Lippenbeißen) kann ggf. die Diagnose einer "Körperbezogenen repetitiven Verhaltensstörung" vergeben werden.

Dermatillomanie, Trichotillomanie und andere Störungsbilder aus dem Bereich der BFRBs sind als psychische Störungen anerkannt und sollten ernst genommen werden!

Es ist Betroffenen nicht möglich, einfach aufzuhören. Sie würden es, wenn sie könnten!